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Wir wandern mit Hund auf den Ben Lomond

Unsere Rundreise durch England & Schottland führte uns im Sommer 2017 auch in den Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark. Dort wohnten wir 3 Nächte in dem schönen und vor allem sehr hundefreundlichen Airlie House B&B. Natürlich stand für uns fest auf dem Programm, den schönsten und größten See Schottlands zu besuchen und so planten wir bereits von Zuhause aus, eine Wanderung auf den Gipfel des am Loch Lomond gelegenen Berges Ben Lomond. In sämtlichen Wander- und Reiseführern wurde die Wanderung auf den 974 Meter hohen Berg als recht einfach beschrieben, was für uns natürlich klasse war, da wir Boerne ja keine schweren Wanderungen zumuten wollten. Wir hätten damit kein Problem gehabt und nehmen natürlich in solchen Situationen nur auf den Hund Rücksicht! 😉

Hund auf dem Ben Lomond

Klar war uns auch schon im Vorhinein, dass es auf dieser Wanderung recht voll sein würde, da es sich beim Ben Lomond um einen absoluten Touristenmagneten handelt und jedes Jahr ca. 30.000 Menschen diesen Berg besteigen. Das schreckte uns aber nicht ab, auch wenn wir sonst die Ruhe sehr genießen. Von unserem B&B aus fuhren wir ungefähr eine Stunde bis zu dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Die Wanderung auf den Ben Lomond

Am Ufer des Loch Lomond gibt es einen recht großen Parkplatz inkl. Toiletten, der in Reiseführern als möglicher Ausgangspunkt einer Wanderung auf den Ben Lomond angegeben ist.

Ausgangspunkt: Rowardennan Car Park/ Loch Lomond Car Park

Unser Navi hat diesen Ort (wie fast alle Orte in Schottland) natürlich nicht auf Anhieb gefunden, aber Dank unserer guten Karten, konnten wir den Parkplatz am Ende einer langen Straße dann doch noch erreichen. Die Parkgebühr beträgt hier 3 £ für den ganzen Tag. Wichtig: 1 £ – Stücke bereit halten! Zum Glück trafen wir auf dem Parkplatz nette Wanderer, die unseren 5 £ – Schein wechseln konnten ;-).

Boernes Ausrüstung

Boerne zogen wir zur Wanderung sein Julius K9 Geschirr inkl. seiner kleinen Packtaschen an. Viel passt in die kleinen Taschen nicht rein, aber ein paar Leckerchen und Hundetüten können dort sehr gut Platz finden. Sein Wasser, welches er fast nie trinkt – weil Pfützenwasser grundsätzlich immer besser schmeckt – tragen natürlich wir, ebenso den Napf und eine Ersatzleine.

Boerne trinkt aus einer Pfütze auf dem Ben Lomond

Der Aufstieg zum Gipfel

Der Weg zum Gipfel des Ben Lomond führte uns zunächst bergauf durch den Wald auf den Sron Aonaich, einen Nebengipfel des Ben Lomond. Und es stimmt, hier war es auch noch recht voll. Mit recht voll meine ich allerdings nicht, vollkommen überfüllt ;-). Man sieht halt ab und zu mal Menschen, überholt mal jemanden und wird auch selbst von Joggern (wie kann man so verrückt sein?!;-)) oder Wanderern überholt. Man ist halt nicht alleine. Aber es war auch bei weitem nicht so voll, wie wir erwartet haben.

Boerne durfte auf dem Weg zum Gipfel fast die gesamte Zeit frei laufen. Hier auf dem Berg konnte er auch mal ausweichen, wenn uns jemand überholte oder entgegenkam. Das war alles sehr entspannt und fast alle Hunde, die uns begegneten liefen hier ohne Leine. Boerne wurde immer sehr freundlich von den anderen Hunden beschnüffelt, was wahrscheinlich an den Leckerchen in seinen Taschen lag ;-). Wir sollten sie in der Zukunft besser luftdicht verschließen ;-). Auch die Menschen waren alle super freundlich und entspannt, was an diesem Tag mit Sicherheit auch an dem tollen Sonnenschein lag.

Der Aufstieg zum Gipfel war recht angenehm, da wir immer wieder Pausen einlegen, Boerne mal in Ruhe schnüffeln und wir Fotos von der herrlichen Aussicht machen konnten. Wir hatten an diesem Tag einfach nur tolles Wetter! Die Sonne schien den ganzen Tag und es war eher zu heiß als zu kalt. Kühe gab es dort oben auf dem Berg übrigens auch. Hier nahm ich Boerne natürlich an die Leine und legte auch keine unnötige Pause ein, da sie schon ein bisschen genervt schnauften und man die Tiere ja nicht unnötig provozieren muss. Dort oben gibt es ein oder zwei recht steile Abhänge und man muss schon ein bisschen aufpassen, dass der Hund nicht vom Weg abkommt. Vor allem bei unserem Boerne ist da Vorsicht geboten! Er liebt es richtig, möglichst nah am Abgrund zu laufen. Warum auch immer?! Aber da wir ihn kennen, konnten wir rechtzeitig reagieren und ihn an die Leine nehmen.

Das letzte Stück zum Gipfel hinauf verläuft recht steil über kleinere Felsen. Nach gut 4 Stunden (das geht mit Sicherheit ohne Pausen auch schneller) waren wir endlich auf dem Gipfel angekommen und genossen bei tollem Wetter erst einmal die schöne Aussicht. Dort oben hätten wir noch stundenlang sitzen können!

Der Abstieg vom Ben Lomond

Oben auf dem Gipfel des Ben Lomond kann man in Ruhe ein bisschen verschnaufen, den tollen Blick auf den Loch Lomond genießen. Für uns hieß das vor allem das tolle Wetter feiern! Ja das muss immer wieder erwähnt werden! 😉

Vor dem Abstieg überlegten wir zunächst, ob wir den gleichen Weg wieder zurückgehen oder den Rundweg weiterführen sollten. Wir entschieden uns natürlich für etwas Abwechslung und somit den Rundweg. Schließlich wollten wir alles einmal sehen! Das war auch die richtige Entscheidung!

Dazu muss ich allerdings sagen, dass das erste Stück vom Gipfel abwärts sehr, sehr steil ist. Boerne mussten wir gut sichern und ihn hier stellenweise herunterheben, da er zu kurze Beinchen hat und es für ihn zu gefährlich gewesen wäre zu springen. Auf dem Bild sieht es noch etwas harmloser aus, als es in Wirklichkeit ist ;-).

Wir waren auf jeden Fall richtig froh als wir dieses Stück hinter uns ließen. Nun lag ein recht entspannter Abschnitt, bergab und zwischendurch auch wieder bergauf auf einen weiteren Nebengipfel des Ben Lomond  – den 731 Meter hohen Ptarmigan – vor uns. Auch hier hatten wir wieder eine tolle Aussicht! Und auffällig war auf dieser Seite des Ben Lomond auch, dass wir kaum auf Menschen trafen. Die meiste Zeit waren wir hier vollkommen für uns und Boerne konnte schön frei laufen. Ich schätze mal, dass die meisten Wanderer schon vor oder spätestens auf dem Gipfel wieder umkehren und den gleichen Weg zurück nehmen.

Der dann folgende Abschnitt war allerdings auch deutlich anstrengender als gedacht und führte auf einem sehr steilen und schmalen Weg am Abhang durch Farnfelder zurück Richtung Wald und Richtung Parkplatz. Dieses Stück ist dann vor allem mit einem Hund, der Abhänge liebt, schwer zu wandern. Zum Glück hatten wir auf diesem Stück nur einmal Gegenverkehr, so dass wir nicht großartig ausweichen mussten und mit Boerne an der Leine Richtung Auto wandern konnten.

Im Wald angekommen, erreichten wir nach 10 bis 15 Minuten einen befestigten Weg, der uns zurück zum Auto führte. Insgesamt legten wir an dem Tag einen Weg von ungefähr 11 Kilometern und 950 Höhenmetern zurück. Wir hatten uns dafür ca. 8,5 Stunden Zeit gelassen und viele Pausen eingelegt. Vor allem auf dem Rückweg kurz bevor wir am Auto ankamen, mussten wir feststellen, dass Boerne keine Lust mehr hatte und sich immer wieder ins Hohe Gras legen wollte.

Ich kann diese Wanderung auf den Ben Lomond nur empfehlen

Ich kann jedem nur raten, diese Wanderung auf den Ben Lomond auch mit dem geliebten Vierbeiner zu unternehmen. Es sind uns ziemlich viele Hunde begegnet. Die meisten hatten eine mittlere Größe. Für zu kleine aber auch zu große Hunde ist diese gesamte Wanderung sehr wahrscheinlich zu beschwerlich. Da kann ich dann aber empfehlen, vielleicht nur den halben Weg zu gehen. Für den herrlichen Ausblick auf die Natur lohnt es sich auf jeden Fall.

Den passenden Soundtrack zur Wanderung gibt es übrigens auch: Loch Lomand von Runrig 😉

Seid ihr schon einmal auf den Ben Lomond gewandert? Vielleicht sogar mit eurem Hund?

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