Gassioutfit
Gassigeschichte

Gassigeschichte #12 – Beim Gassioutfit hört der Spaß auf!

„Wer hat eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte schon Karl Lagerfeld. Ganz so dramatisch würde ich es selber vielleicht nicht ausdrücken, finde diese Aussage aber dennoch sehr sympathisch und absolut treffend für meinen heutigen Beitrag zum Thema „Gassioutfit“. Denn fast jeden Tag treffen wir auf unseren Gassirunden auf andere Mensch-Hund-Paare und manchmal frage ich mich insgeheim, warum manche Frauchen und Herrchen auch am Abend aussehen, als wären sie erst wenige Minuten zuvor aufgestanden und dann wundere ich mich über knallbunte Kombinationen der verschiedenen Kleidungsstücke von denen ich kaum glaube, dass sie irgendwann mal zusammenpassen werden.

Ich sehe da ein ganz klares Problem: Nicht-Hundebesitzern bleibt somit gar nichts anderes übrig, als Hundehalter automatisch als schmuddelig und ungepflegt abzustempeln. Somit wird das Klischee, dass Hundehaushalte automatisch dreckig sind, auch noch optisch erfüllt. Außerdem werden automatisch Vorurteile – auch gegenüber den Hunden – geschürt, dass diese der Grund für einen verlotterten Haushalt sind. Und dann wird natürlich fleißig bei jedem kleinen möglichen „Fehlverhalten“ des Hundes geschimpft, was das Zeug hält und es werden mal wieder alle Hundehalter auf einmal verurteilt.

Wer stellt solche Klamotten her?

Ok, ich weiß, vielleicht mache ich mir jetzt hier keine Freunde, aber sind wir doch mal ehrlich: Warum muss man, wenn man mit dem Hund geht eine neongelbe Jogginghose mit einem grün-rot gestreiften Holzfällerhemd und blauen undefinierbaren Garten-/Gummischuhen tragen? Damit der Hund einen zu jeder Zeit im Wald wiederfindet oder man von den Jägern nicht mit einem Reh verwechselt wird? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, manche Menschen verwechseln Wälder und Straßen mit dem eigenen Wohnzimmer. Und ja auch dort ist diese Kombination grenzwertig. 😉 Wer Bitteschön stellt auch solche komischen Klamotten her?

Auch im Internet auf den unterschiedlichsten Plattformen wird immer wieder heiß über das Gassioutfit diskutiert und oftmals damit argumentiert, dass man ja auf jedem Spaziergang so furchtbar dreckig wird, dass man lieber alte (manche bevorzugen sogar kaputte) Klamotten trägt. Ich war von den vielen Aussagen wirklich überrascht und muss gestehen: Meine Kleidung bleibt bei einem Spaziergang sauber!

Natürlich darf man sich trotzdem auch mal schmutzig machen

Wie du weißt, wandern wir gerne mit Boerne und da ist klar, dass wir auf den langen Touren über Berge und durch Wälder, vorbei an Seen auch mal dreckig werden, wenn wir über Felsen klettern oder auf dem Waldboden eine kurze Pause einlegen. Das ist bei solchen Ausflügen auch gar nicht schlimm. Die Klamotten kann man danach ja waschen. Aber auf unseren täglichen Runden durch Felder und Wälder werde ich beim besten Willen nicht mal ein bisschen dreckig. Warum sollte ich auch? Boerne wälzt sich auf frisch gedüngten Feldern (wenn ich nicht aufpasse), aber ich verzichte selber dann doch meist darauf. 😉 Auch krieche ich seltener im Gebüsch rum und schnüffle auch nicht mit der Nase im Mauseloch. Wofür brauche ich also besonders alte Klamotten, die ich versauen kann? Richtig! Ich brauche sie nicht und würde mich darin auch ziemlich unwohl fühlen.

Gassioutfit

Ich kann vollkommen verstehen, dass man sich nicht schick macht, wenn man mitten in der Nacht mehrmals mit einem Welpen vor die Tür muss oder wenn man selbst vielleicht total krank ist und trotzdem mit dem Hund raus muss. Aber ansonsten kann ein halbwegs gut kombiniertes Outfit doch auch nicht schaden, wenn man eine Gassirunde vor sich hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich Frauchen (meist sind es wirklich die Damen) mit geschlossenen Augen vor dem Kleiderschrank stellen und wahllos Teile rausziehen, die sie dann zusammen tragen. Sieht man die Frauen dann ohne Hund, sind sie meist top gestylt, geschminkt und frisiert.

Manchmal habe ich das Gefühl, die Frauchen kommen super gestylt nach Hause, schminken sich ab, reißen ihre Frisur auseinander und gucken ganz weit hinten in ihrem Schrank, welche Jogginghose schon dreckig genug ist, um es wert zu sein, mit dem Hund eine Runde durch die Siedlung zu schlendern.

Das Gassioutfit darf gerne etwas netter sein

Natürlich gehe ich auch nicht im Abendkleid zur Gassirunde. Wobei… das habe ich sogar schon ein paar Mal gebracht, aber nur, weil es einfach zeitlich nicht anders hingehauen hatte und ja, das ist übertrieben. Aber mal im Ernst. Selbstverständlich mache ich mir nicht stundenlang Gedanken über mein Gassioutfit, aber wenn ich vor die Tür gehe, dann unterscheide ich einfach nicht, ob Boerne dabei ist oder nicht. Auch sehe ich kein Problem darin, eine schicke Handtasche mit auf die Runde zu nehmen, anstatt einer Survival-Gürteltasche mit Spezialleckerchenfach. „Hauptsache praktisch“ lautet hier das Motto.

Und natürlich habe ich auch kein Problem mit Regenjacke oder Gummistiefeln. Aber auch solche Kleidungsstücke gibt es in „schön“ und mit manch einem Gummistiefel ist man vielleicht sogar besser auf der Düsseldorfer Kö aufgehoben, als im Wald. Aber grundsätzlich unterscheide ich da nicht und trage was mir gefällt und dabei ist es egal, ob ich mit Boerne unterwegs bin oder nicht.

Jetzt bin ich gespannt! Wie siehst du das? Ziehst du deine ältesten Klamotten an, wenn du mit deinem Hund unterwegs bist? Oder darf es auch mal was schicker sein?

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