England,  Reisen mit Hund

Englands heilige Insel – hier können Autos übers Wasser fahren!

Der Besuch der kleinen Insel Lindisfarne, auch Holy Island genannt, ist eines unserer vielen Highlights im Englandurlaub gewesen. Für die Fahrt zur Insel muss man schon etwas Mut und Ruhe mitbringen. Warum? Das erkläre ich noch! Zunächst einmal ist wichtig, wo Lindisfarm überhaupt liegt. Die Insel gehört zur Grafschaft Northumberland im Norden Englands. Sie ist bekannt für ihre reiche Geschichte, atemberaubende Landschaften und spirituelle Bedeutung. Mit ihren historischen Ruinen, einschließlich des beeindruckenden Lindisfarne-Klosters, zieht die Insel Besucher aus der ganzen Welt an.

Hier wurde Geschichte geschrieben

Der Überfall der Wikinger auf Lindisfarne im Jahr 793 n. Chr. war ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte Englands, das das Bewusstsein für die Bedrohung durch nordische Seeräuber schärfte. Das Kloster Lindisfarne, ein Zentrum des frühen christlichen Glaubens, wurde geplündert, verwüstet und die Mönche getötet. Dies schockte das ganze Land! Es war der Auftakt, der von uns heute als Wikingerzeit bezeichneten Ära. Einer Zeit der Unsicherheit, die aber die gesamte englische Kultur beeinflussen würde. Auf die britischen Küsten und Städte kam eine beunruhigenden Realität zu. Aber die grausamen Plünderer sollten später zu Eroberern, Siedlern und somit Engländern werden.

Wir sind mit dem Auto übers Meer gefahren!

Wir sind mit unserem Auto übers Meer gefahren! Ja, ihr habt richtig gelesen! Lindisfarne kann nur zu bestimmten Zeiten besucht werden, abhängig von den Gezeiten. Die Zufahrtsstraße zur Insel ist zweimal täglich bei Ebbe passierbar und wird zweimal täglich bei Flut überflutet. Somit ist es überlebensnotwendig die Gezeitenzeiten zu überprüfen, bevor man die Insel besucht. Um sicherzustellen, dass man rechtzeitig ankommt und pünktlich die Insel wieder verlassen kann, ohne von der Flut eingeschlossen zu werden, braucht man die nötigen Informationen. Im Internet kann man diese sicheren Zeiten zur Überfahrt überprüfen. Einen Besuch auf der Insel muss man also im Vorfeld ganz genau planen. Die Überfahrt mit dem Auto dauert dann nur wenige Minuten. Wir sind erst rübergefahren, als wir die Straße deutlich sehen konnten, aber wir haben auch einige – wahrscheinlich einheimische – Autofahrer beobachtet, die trotz einer noch leichten Wasserschicht auf der Straße bereits losgefahren sind.

Lindisfarne

Auf halber Strecke gibt es einen kleinen Unterstand für Menschen, die von der Flut überrascht werden und ihr Auto verlassen müssen. Das Auto hätte in einer solchen Situation keine Chance nicht überflutet zu werden. Die Einheimischen nennen diesen Unterstand übrigens “Idiot Box”. Einmal im Monat (im Sommer öfter) kommt es im Schnitt zu Rettungsaktionen, bei denen es die Menschen nicht mehr rechtzeitig zur “Idiot Box” geschafft haben. Wohl dem, der sich informiert!

Trotzdem kann man die Insel sicher erreichen, wenn man die sicheren Zeiten ernst nimmt und sich nicht überschätzt.

Lindisfarne
Lindisfarne

Auf der Insel angekommen gibt es zwei große Parkmöglichkeiten, die man direkt nutzen sollte, da man die restliche Insel zu Fuß erkunden muss. Die Preise bewegen sich zwischen £6.50 für 3 Stunden und £8.50 (knapp 10€) für 5 Stunden, aber es lohnt sich absolut. Was ich persönlich praktisch finde, dass man ganz einfach mit dem Smartphone über die paybyphone-App bezahlen kann.

Hunde auf Lindisfarne

Hunde sind auf Lindisfarne herzlich willkommen, aber es gibt einige Regeln, die beachtet werden müssen und in meinen Augen vollkommen selbstverständlich sind. Zum Schutz der Vogelwelt und anderer Tiere sind Hunde während der Brutzeit bestimmter Vogelarten an einigen Stränden nicht erlaubt. Es wird auch empfohlen, Hunde während der Brutzeit von April bis August grundsätzlich an der Leine zu halten, um Störungen zu vermeiden. Es ist wichtig die Schilder vor Ort zu beachten und Rücksicht auf die Natur und andere Besucher zu nehmen, während man die Insel mit seinem Hund erkundet. Wir haben viele Hunde auf der Insel gesehen und jeder hat sich an die Regeln gehalten. Das ist in England – anders als in Deutschland – aber auch selbstverständlich und das lieben wir!

Kloster und Castle erkunden

Das Lindisfarne Castle ist ein faszinierendes historisches Wahrzeichen auf der Insel Lindisfarne, das Besucher mit seiner beeindruckenden Architektur und Geschichte begeistert. Von seinen hohen Mauern aus bietet das Schloss einen atemberaubenden Panoramablick auf die umliegende Landschaft und das Meer, was es zu einem beliebten Ziel für Fotografen und Naturliebhaber macht. Besucher können die Geschichte des Schlosses entdecken, durch seine Räume wandeln und die malerischen Gärten erkunden, die das Schloss umgeben. Leider sind Hunde im Castle nicht erlaubt, aber das ist ja auch normal und so haben Boerne und ich uns vor dem Castle auf eine Bank gesetzt und den Blick aufs Meer genießen können, während das Herrchen sich das Castle von Innen angeschaut hat. Der Eintritt kostet hier £10 für Erwachsene.

Lindisfarne

Kostenlos – und auch für Hunde erlaubt – sind dagegen die Ruinen des alten Klosters. Hier konnten wir auch den Friedhof in Ruhe erkunden. Ich bin immer wieder von den alten Friedhöfen in Großbritannien fasziniert. Als Besucher kann man hier durch die alten Gemäuer schlendern, die Ruhe der Umgebung genießen.

Lindisfarne

Lindisfarne diente auch als TV-Kulisse

Zum Abschluss haben wir auf der Rückfahrt noch schnell an einem berühmten Haus auf der Insel einen Zwischenstopp eingelegt. Hier wurden nämlich die Außenaufnahmen für die britische Krimiserie “Vera – Ein ganz spezieller Fall” gedreht, von der es inzwischen schon 13 Staffeln gibt und die auf den Krimiromanen von Ann Cleeves beruht. Auf dem Bild seht ihr auf der rechten Seite das Zuhause von Vera Stanhope, die als Detective Chief Inspector bei der fiktiven nordenglischen Northumberland & City Police Mordfälle löst.

Lindisfarne

Absolut empfehlenswert!

Ich kann euch einen Besuch auf der Insel nur empfehlen! Entgegen vieler Berichte, war die Insel auch an dem Tag unseres Besuchs nicht überfüllt. Hundefreundlich ist die Insel auch und somit war der Besuch für uns perfekt! Es gibt auch noch kleine Geschäfte und Cafes, die man besuchen kann. Übernachten kann man auf der Insel übrigens auch.

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