Greyfriars Bobby | Ein besonderer Hund aus Edinburgh
Auf unserer Reise durch Großbritannien besuchten wir zum ersten Mal Edinburgh. Als Hundemensch war mir sofort klar, dass wir mit Boerne zusammen unbedingt Bobby besuchen müssen. Denn Bobby war ein wirklich besonderer Hund. Der kleine Skye Terrier (evtl. auch Dandie Dinmont Terrier, wie 2022 bekannt wurde, da diese Rasse damals in Edinburgh deutlich bekannter war) lebte von 1855 bis 1872 in Edinburgh.
Bobby blieb seinem Herrchen auch nach dessen Tod treu
Bobby gehörte dem Nachtwächter John Gray, der für die Edinburgh City Police arbeitete. Dieser wurde niemals ohne Bobby gesehen, denn zur damaligen Zeit war es für Nachtwächter Pflicht, einen Wachhund zu haben. John Gray starb am 15. Februar 1858 an Tuberkulose und wurde auf dem Greyfriars Kirkyard in Edinburgh beerdigt. Bobby wich seit diesem Tag nicht mehr von seinem Grab. Tag und Nacht, bei Sonne und bei Regen blieb er seinem Herrchen treu. Die Friedhofsgärtner wendeten zunächst verschiedene Tricks an, um Bobby zu vertreiben. Hunde waren auf Friedhöfen nicht gern gesehen. Doch als dies immer wieder misslang, versorgten sie Bobby täglich mit Futter und einem Schlafplatz neben dem Grab von John Gray.
Tierschutz war schon 1839 in Schottland ein Thema
1867 bezahlte der Lord Prevost (ähnlich einem Oberbürgermeister) of Edinburgh, William Chambers die Hundelizenz und ein Halsband für Bobby. Chambers war zu dem Zeitpunkt ebenso Vorsitzender der “Scottish Society for the Prevention of Cruelty to Animals”. Die Tierschutzorganisation wurde 1839 gegründet, um das Wohlergehen von Kutschpferden zu verbessern und überhaupt zu gewährleisten.
Am 14. Januar 1872 starb Bobby dann am Grab seines Herrchens, nachdem er dort 14 Jahre gelebt hatte.
Beerdigt wurde Bobby (als erstes und auch einziges Tier) in der Nähe des Grabes von John Gray im Eingangsbereich des Friedhofs.
Bobby
Wir haben zusammen mit Boerne das Grab von Bobby besucht. Auch die Gedenkstatue für Bobby, die sich direkt gegenüber des Haupteingangs befindet und ein Jahr nach Bobbys Tod errichtet wurde, haben wir uns angeschaut.
In einer der vielen Geschichten rund um Bobby heißt es, dass er und John Gray jeden Mittag um Punkt 1 Uhr zum Essen in ein Pub gegangen und dort gegessen habe. Der Augenzeuge und Inhaber des Pubs will dies bestätigt haben. Leider arbeitete er erst 4 Jahre nach Bobbys Tod in dem Pub und ist daher leider nicht sehr glaubwürdig. Aber eine gute Marketingstrategie ist es auf jeden Fall. 😉