Angsthund

#6 Angsthund | Hilfe mein Hund hat Angst vor Besuch

Hast du dich auch schonmal gefragt, wie du entspannt Besuch empfangen und gleichzeitig deinem Hund die Angst vor Besuch nehmen kannst? Als Boerne gerade bei uns einzog, haben wir in den ersten Wochen keinen großartigen Besuch empfangen. Wir wollten dem ängstlichen Hundetier die Zeit geben, um erst einmal im neuen Zuhause anzukommen. Danach haben wir uns dann nach und nach Gäste eingeladen und hatten am Anfang wirklich etwas zu lachen. Einige wussten noch nichts von Boerne und meist haben sie ihn erst beim Rausgehen auf seinem Kissen liegen sehen und waren total verwundert, dass er keinen Mucks von sich gegeben hat. Wurde er dann entdeckt, merkten wir, dass er langsam aber sicher unruhiger wurde und ihm die ganze Sache mit den fremden Menschen überhaupt nicht geheuer war.

Besucher vorwarnen

Also haben wir uns für den Weg entschieden, dass wir Besucher von nun an immer vorwarnen. Wir erklären ihnen, dass Boerne fremden Menschen gegenüber sehr misstrauisch ist und man ihn am besten nicht beachtet. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan und eine wunderschöne Wunschvorstellung. Der Besuch kommt herein, setzt sich und beachtet Boerne nicht. Schön wär’s! Nach wenigen Minuten schon wird er angeschaut, angesprochen und gelockt. Da kann man einfach nichts machen, wenn das Hundetier auch immer so super süß guckt. Also war es unsere Aufgabe unseren Gästen die Hintergründe zu Boernes Herkunft und gleichzeitig unsere Beweggründe für unseren Wunsch, ihn vollkommen in Ruhe zu lassen, zu erklären. Und ich muss sagen, dass klappt hervorragend. Mein Tipp also an dich: Erkläre deinen Freunden und Bekannten, warum du nicht möchtest, dass man deinen Hund anspricht und glaube mir, dass verstehen hinterher alle und halten sich auch daran.

Natürlich sind alle Hunde verschieden und die einen gewöhnen sich schneller und die anderen eben langsamer an deinen Besuch. Du wirst merken, wenn dein Hund entspannter wird. Vielleicht schläft er trotz Gästen ein, dreht sich auf die Seite oder bewegt sich sogar ein bisschen im Raum, trinkt oder frisst.

Fange erst einmal mit einem Gast an

Optimal wäre es auch, wenn in deinem Zuhause nicht direkt eine große Party steigen würde, sondern am besten erst einmal ein Gast alleine bei dir und deinem Hund vorbeischaut. So ist die Situation für deinen Hund nicht direkt bedrohlich. Hat er große Angst vor Besuch, kannst du ihm so ein bisschen seiner Angst nehmen. Hast du einen Angsthund aus dem Ausland, der vielleicht wie Boerne Angst vor Männern hat? Dann solltest du für den Anfang lieber sogar eine Freundin einladen. Klappt das gut und dein Hund fängt an sich zu Entspannen, dann dürfen es auch gerne nach und nach mehrere Besucher sein.

Angst vor Besuch

Leckerchen müssen nicht immer sein

Nachdem Boerne einige Monate bei uns war, gab es natürlich bei uns auch den ein oder anderen Gast, der Boerne gerne ein Leckerchen geben wollte. Hier haben wir das Training dann auch wieder bei den Menschen angefangen und erklärt, dass sogar wir am Anfang Schwierigkeiten hatten, ihn aus der Hand zu füttern. Glaube mir, es hilft, wenn dein Besuch Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und auch versteht, warum dein Hund ängstlich ist und wie sich das äußert. Dennoch haben wir nach einiger Zeit Leckerchen angeboten und wenn Boerne von sich aus auf den Besuch zugekommen ist, dann gab es auch etwas zu futtern für ihn. Wir haben gemerkt, dass je länger ein Besucher bei uns war, Boerne umso entspannter wurde.

Bediene deinen Gast

Hört sich blöd an, ist aber ein guter Tipp um mehr Ruhe auszustrahlen. Dein Gast darf sitzen bleiben und sich von dir bedienen lassen. Das hilft deinem Hund, den Besucher nicht als mögliche Gefahr anzusehen, in dem er sich überall – evtl. auch in der Nähe deines Hundes – bewegt. Dein Hund lernt, dass der Besuch ihm nicht zu Nahe kommen kann. Das ist vor allem für die ersten paar Besuche wichtig und kann später nach und nach aufgelöst werden. Schließlich muss sich – trotz Angsthund – jeder frei im Raum bewegen dürfen, ohne das der Hund in Panik ausbricht.

Zeit geben

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es einige Zeit benötigt, bis dein Hund bei Besuch vollkommen entspannen kann. Aber selbst bei unserem kleinen Angsthund ist das inzwischen kein Problem mehr. Er bleibt nimmt sich seine Zeit und bleibt solange auf seinem Platz wie er möchte. Kann er die Situation einordnen, dann kommt er – meist nach einer Stunde – selbstständig zu uns und guckt auch mal nach, ob der Besuch was dabei hat. Meist schaut er erstmal bei den Frauen und wenn es da nicht genug gibt, dann geht er auch notgedrungen mal bei den Männern gucken.

Übrigens ist es bei uns so, dass Boerne es nach ein paar Malen auch zulässt, dass die Gäste ihn dann auch ordentlich kraulen dürfen. Dafür muss er die Menschen natürlich kennen und ihnen ein bisschen vertrauen. Aber er taut dann mit der Zeit immer schneller auf.

Hast du noch weitere Tipps oder Fragen zu dem Thema „Angst vor Besuch“? Lass mir gerne einen Kommentar da.

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