Gassigeschichte #9 – Panik in Frauchens Augen
Endlich gibt es mal wieder eine neue Gassigeschichte von uns. Es ist letzte Woche wirklich mal etwas passiert, was wir in dieser Form bislang noch nie im Hundealltag erlebt haben und ich bin schon gespannt, ob ihr mir die Situation vielleicht erklären könnt. Es war wirklich Panik in Frauchens Augen! Warum? Auf eine Erklärung bin ich gespannt. Wie hättet ihr euch verhalten?
Ich würde mich wirklich sehr über eine halbwegs logische Erklärung freuen. Boerne und ich gingen gemütlich unsere Abendrunde und es war sogar noch ziemlich hell. So konnte ich schon von weitem eine Frau mit zwei Beaglen an der Leine erkennen, die uns entgegen kamen. Das Boernetier war ebenfalls an der Leine und hatte die Hunde noch gar nicht entdeckt, sondern schnüffelte fröhlich an den Gräsern am Wegesrand. Die Frau mit den Hunden kam langsam näher und beide Tiere sprangen plötzlich in die Leine und kläfften und knurrten wie ganz Große. Boerne zuckte noch nichtmal mit einer Wimper. Ich glaube, er dachte sich in dem Moment einfach „Wenn ich die nicht sehe, dann sehen die mich auch nicht“ und er erschnüffelte sich weiter seinen Weg. Das ist seine besondere Taktik, die er meistens bei bellenden Hunden anwendet.
Hunde die bellen beißen nicht…
Jetzt sind bellende Hunde an der Leine ja auch eigentlich erstmal nichts schlimmes, aber mich wunderte schon ein bisschen, dass die Frau nicht auf die Tiere reagierte, nicht gegensteuerte und es auch nicht für nötig hilft, mal wenigstens ein Wort an mich zu richten. So ein kurzer Gruß fällt manchem Hundebesitzer im Alltag doch ziemlich schwer. Nun gut, das kann ja auch ihre ganz eigene Form von Training sein.
Das Dreiergespann kam nun immer näher auf uns zu und als sie uns fast erreicht hatten, bückte sich die Frau zu einem, der inzwischen zähnefletschenden Hunde, runter und jetzt ratet doch mal, was sie gemacht hat. Mal schauen, ob ihr darauf kommt. 😉
A) Sie zog einem der Hunde schnell einen Maulkorb an.
B) Sie nahm das Tier auf den Arm.
C) Sie machten einem der Hunde die Leine ab.
D) Sie gab ihrem Hund einen riesigen Knochen, in der Hoffnung, dass er dann abgelenkt wird.
Ok, welche der vier Möglichkeiten ist für euch die wahrscheinlichste? Ihr dürft mir gerne einen Kommentar dalassen. Ich bin gespannt! 🙂
Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet!
Es ist leider Antwort C. Sie leinte ihren Hund ab. Und zwar wortlos. Ich kannte und kenne die Tiere nicht, sehe nur, dass sie nicht gerade freundlich auf unseren Anblick reagieren und mehr als einfach „nur“ normal bellen und die Dame leinte einen ihrer Hunde wortlos ab. Ich habe mich total erschrocken und blieb erstmal stehen. Auch Boerne wagte jetzt mal einen vorsichtigen Blick in Richtung der Hunde. Und der losgelassene Beagle kam erst schnurstracks (und bellend) auf uns zu gelaufen und machte dann einen großen Bogen um uns.
Das andere Frauchen nutze übrigens meinen kurzen Schockmoment aus, um wortlos an uns vorbei zu laufen und schnell hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Ihren Hund leinte sie übrigens danach direkt wieder an.
Was sollte das werden? Waren wir Testobjekte? Wollte sie mal sehen wie wir reagieren? Wollte sie vielleicht ihre Haftpflichtversicherung mal endlich benutzen – wenn sie schon Geld dafür bezahlt? 😉 Sie hätte mir gerne erklären dürfen, dass ihr Hund absolut verträglich ist und nur an der Leine ausrastet. Oder sie hätte ihren kleinen 10kg Hund doch einfach weiterhin an der Leine festhalten können.
Ich bin jetzt wirklich sehr interessiert daran, zu erfahren, wie ihr dieses Verhalten interpretiert. Hunde und Mensch habe ich nie zuvor gesehen. Glaube ich jedenfalls. Wenn ich sie irgendwann mal wiedersehe, dann frage ich mal nach. Vielleicht sehe ich dann ja wieder Panik in Frauchens Augen. 😉
2 Kommentare
Isabella
Ich gebe zu, ich habe richtig geraten – aber nur, weil wir so ein Erlebnis auch schon hatten. Wobei ich Glück hatte und die Dame mir noch zurief: „Ich kann den sowieso nicht halten!“
Bei uns ist es damals zwar auch gut gegangen – aber im Gegensatz zu Boernerasten meine beiden an der Leine auch gerne mal aus … das hätte auch gewaltig schiefgehen können.
Nur gut, dass nichts passierr ist … und außer vielen ungeklärten Fragen nichts bleibt.
Liebe Grüße,
Isabella mit Cara und Shadow
Steffi
Da habt ihr ja auch wirklich Glück gehabt. Wenn man einen Hund im Notfall nicht halten kann, sollte man wirklich überlegen, ob es vielleicht auch ein kleinerer Hund getan hätte. 😉 Wir sind letztens mal einem super süßen Kangal begegnet. Der Hund war wirklich super schön und riesig! 😉 Er lief locker an der Leine und beachtete uns erst, als wir drei Meter entfernt waren. Dann hatten wir auch wirklich Glück, dass das Frauchen sich in letzter Sekunde mit der Leine und ihren Armen um einen Laternenmast wickeln konnte. Wir haben dann schnell die Straßenseite gewechselt, damit der Hund sich beruhigen konnte. Außerdem waren wir uns nicht sicher, wie lange die zierliche Dame noch Kraft hatte. Ist dann aber nochmal gut gegangen. 😉
Liebe Grüße Steffi