Gassigeschichte

Gassigeschichte #18 – Von bösen Frauchen bei der Europawahl

Zum Thema des Tages – der Europawahl – melde ich mich mit einer neuen, kurzen Gassigeschichte bei euch. Bei herrlichem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg zum Wahllokal. Da wir dies direkt mit einer entspannten Gassirunde verbinden wollten, durfte Boerne natürlich mit. Am Wahllokal angekommen, wollten wir gerade das Gebäude betreten, da motzte uns – in einem wirklich unmöglichen Tonfall – direkt eine Frau mit Hund von der Seite an. Was uns denn einfallen würde, das Gebäude mit unserem Hund betreten zu wollen. Um weiteren Diskussionen an diesem schönen, sonnigen Sonntag zu entgehen und uns die Laune nicht verderben zu lassen, entschieden wir, nacheinander wählen zu gehen und jeweils mit Boerne draußen zu warten.

Ich drehte also direkt vor der Türe des Gebäudes mit dem wieder Boernetier um. Aber ich wurde von der Dame schon wieder angeschnauzt. Boerne und ich blieben stehen und schauten, was denn nun wieder ihr Problem war. Wir standen auf einem Gitter vor dem Eingang. Ihr kennt solche Gitter (ihr seht es sogar auf dem Foto oben). Die sind für Hundepfoten nicht angenehm und wenn es irgendwie möglich ist, tragen wir Boerne auch über solche Gitter normalerweise, wenn er nicht drum herum gehen kann, damit er sich nicht verletzt.

Hundehalterinnen und ihre Launen

Dass die Frau mich nicht auch noch als Tierquälerin bezeichnet hat (weil wir ja, wegen ihres Einwands umgedreht sind und daher nun auf diesem Gitter laufen mussten) war alles. Aber sie hat sehr deutlich gemacht, dass sie es unmöglich findet, dass der arme Hund so leiden muss. Sie war jedoch Ursprung des Chaos und der Hektik gewesen. Das ganze hat sie natürlich noch mit einem schmerzverzogenen Gesicht kommentiert und ihrem Hund etwas ins Ohr geflüstert. Danach hat sie uns durchgehend angestarrt, weil sie wahrscheinlich nach weiteren Verfehlungen unserem Hund gegenüber gesucht hat.

Europawahl mit Hund

Europawahl mit Hund

Ich muss sagen, dass wir schon super oft mit Boerne wählen waren. Nie gab es ein Problem! Wenn einer der Wahlhelfer uns darauf aufmerksam gemacht hätte, mit dem Hund vor dem Raum zu warten, hätte ich auch kein Problem damit. Aber in diesem aggressiven Tonfall am Sonntagmorgen pöbelnder Weise wie zurecht gewiesen zu werden und dann auch noch von „oben herab“ ungefragt Unterstellungen zu bekommen, ich würde nicht auf meinen Hund achten, hab ich noch nicht erlebt und das macht mich wütend.

In vielen Wahllokalen ist die Wahl mit Hund erlaubt, solange er nicht stört oder auffällig ist und natürlich die Wahl beeinflusst. Auch muss man sich natürlich immer im klaren sein, dass manche Menschen Angst vor Hunden haben. In unserem Wahllokal ist zu den Zeiten, in denen wir wählen gehen, irgendwie nie ein anderer Wähler zu sehen und wir sind im Normalfall alleine mit den Wahlhelfern im Raum. Wenn es voll wäre, würden wir selbstverständlich auch mit Boerne draußen warten.

So eine Situation zeigt mal wieder deutlich, dass einige Hundehalterinnen (meist sind es meiner Erfahrung nach tatsächlich die Frauen), förmlich nach Stress auf der Gassirunde suchen und andere HundehalterInnen belehren wollen, wo sie nur können. Dabei sind sie nicht freundlich, sondern schießen direkt mit dem ersten Wort unfreundlich los. Ich stelle mir dann immer vor, was für ein einsames und trauriges Leben die Menschen doch haben müssen und ob sie diesen Tonfall auch täglich gegenüber dem Hund (und anderen Mitbewohnern) haben.

Kennt ihr solche Situationen? Seid ihr mit oder ohne Hund zur Europawahl gegangen?

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2 Kommentare

  • Nicole

    Hallo Steffi,
    das ist mal wieder eine typische Geschichte für uns Hundehalter. Ich musste direkt schmunzeln. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht so zurückhalten können, aber eigentlich ist da sowieso jede Diskussion umsonst. Ich muss auch mal meine Gassigeschichten als Beitrag aufschreiben.

    Schönen Sonntag und LG
    Nicole

    • Steffi

      Hallo Nicole,

      mach das unbedingt! Ich bin gespannt und liebe solche Geschichten, da sie deutlich machen, dass wir nicht allein mit solchen Erlebnissen sind. Gleichzeitig hoffe ich auch immer ein kleines bisschen, dass sich die entsprechenden Menschen ertappt fühlen und darüber nachdenken, ob solch ein Verhalten wirklich nötig ist.

      Hier wäre jede Diskussion umsonst gewesen und wahrscheinlich wäre sie uns nachgelaufen und hätte versucht auf die Wahlhelfer Druck auszuüben ein Hundeverbot auszusprechen. Nachdem sie weg war kamen uns noch ein paar Personen mit Hunden entgegen, die bestimmt einfach mit den Vierbeinern ist Wahllokal gegangen sind. Diesen hätten wir dann ja im schlimmsten Fall geschadet und das muss nicht sein.

      Alles Liebe und noch einen schönen Sonntag! 🙂
      Liebe Grüße
      Steffi

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